09.12.2023
Mit einem ETF (Exchange Traded Fund) kann der Anleger einfach und kostengünstig in Aktien investieren. Ein ETF ist ein börsengehandelter Fonds, der einen Börsenindex nachbildet, so die weit verbreitete Erklärung. Dabei kopiert das Fondsmanagement den Index mit exakt den Werten und deren Gewichtungen. Das nennt man „passiv“ und ist natürlich viel einfacher, als ein aktives Investieren, bei dem gute Prognosen benötigt werden. Oft wird das als Begründung genannt, warum die passiven ETFs niedrigere Gebühren verlangen als die aktiven Fonds.
Nun „mogeln“ sich seit einiger Zeit ETFs in die harmonische Zweiteilung, die zumindest etwas vom Index abweichen wollen. Das sind ETF, die auch an der Börse gehandelt werden, niedrige Gebühren haben, aber durch Anlageentscheidungen besser abschneiden wollen. Das führt dann zu dem sogenannten „Alpha“, der Performancedifferenz durch die aktiven Anlageentscheidungen. Und das ist nicht immer ein Performancevorteil, denn das „Alpha“ kann auch negativ sein, wenn der Fondsmanager unvorteilhafte Entscheidungen getroffen hat. Kann vorkommen.
Wie aktiv sind die aktiven ETFs? Was ich bisher gesehen habe, wird der Index beispielsweise in der Länder- und Branchenaufteilung nachgebildet, aber einzelne Aktien werden höher oder niedriger gewichtet. Auch können zusätzlich Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt werden, die nicht im Index abgebildet sind.
Meine persönliche Einschätzung ist, dass die Kollegen der „passiven Fraktion“ durch neue Ideen ihren Anteil am Marktvolumen vergrößern wollen. Dabei gehen sie zunächst vorsichtig vor, um zu testen, wie erfolgreich sich die Neuerungen im Hinblick auf die Performance, aber auch beim Verkaufserfolg entwickeln. Im Erfolgsfall kann ich mir gut vorstellen, dass die Managementstrategien von aktiven Fonds sich auch bei ETFs etablieren werden, und im Gegenzug wird sich der Börsenhandel für aktive Fonds weiter ausbreiten. Auch könnten sich die Gebühren der aktiven ETF und der aktiven Fonds annähern.
Allerdings gilt es hier zu beachten, dass die höheren Gebühren bei aktiven Fonds bisher zum guten Teil als Provisionen bei Vermittlern, Beratern oder Verkäufern landen. Bei einem ETF mit einer Gebührenbelastung von beispielsweise 0,1 % pro Jahr (TER) sind die Spielräume für Provisionszahlungen sehr klein.
Admin - 18:49:51 @ Gerds Blog | Kommentar hinzufügen
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