09.08.2024
Aktionäre tragen ein hohes unternehmerisches Risiko. Im Falle der Insolvenz verlieren sie ihr eingesetztes Kapital. Falls es nach der Insolvenz weitergeht, können sie mit frischem Kapital im Rahmen einer Kapitalerhöhung zur Sanierung beitragen und in der Folge gegebenenfalls wieder von den Gewinnen profitieren.
Nicht so bei der VARTA AG. Laut Medienberichten muss das Unternehmen saniert werden. Ein Lösungsvorschlag ist, dass alle Aktien wertlos werden und Gläubiger verzichten. Nachfolgend bringt der Großaktionär zusammen mit der Porsche AG frisches Eigenkapital ein. Das StaRUG (Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen) ermöglicht dieses Vorgehen. Das Gesetz trat 2021 in Kraft, um eine Möglichkeit zu bieten, Insolvenzen im Vorfeld zu vermeiden. Bei Varta könnte dies gelingen. Allerdings ist nicht geplant, dass alle bisherigen Aktionäre an der Kapitalerhöhung teilnehmen dürfen. Kleinaktionäre werden quasi herausgedrängt und können damit nicht von einer erfolgreichen Sanierung profitieren.
Ich kann aus meiner bescheidenen Perspektive nicht überblicken, ob solch ein Verfahren insgesamt Sinn macht. Ich stelle aber fest, dass Privatanleger oder andere Kleinaktionäre bei Sanierungen im Rahmen des StaRUG benachteiligt werden können. Die Folge ist, dass unsere ohnehin fragile Aktienkultur weiter geschädigt wird. Finanztip etwa nimmt das „Vartaloo“ schon als Anlass, für das passive Investieren in ETFs zu werben, damit der Anleger bessere Chancen hat, Kursschwankungen und mögliche Verluste auszugleichen.
Meine persönliche Anregung ist, bei der Aktienauswahl noch konsequenter auf Qualität zu achten. Es gibt Aktien, deren Gewinne stetig sprudeln, die ein erwiesen erfolgreiches Geschäftsmodell haben und genügend Eigenkapital, um allfällige Krisen aus eigener Kraft durchstehen zu können. Beispiele wie SAP, Allianz und Bechtle habe ich schon in meinem Buch Zum Glück gibt es Aktien! genannt. Diese Unternehmen sind stabil aufgestellt.
Admin - 15:09:10 @ Gerds Blog | Kommentar hinzufügen
Die an dieser Stelle vorgesehenen Inhalte können aufgrund Ihrer aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt werden.
Diese Webseite bietet möglicherweise Inhalte oder Funktionalitäten an, die von Drittanbietern eigenverantwortlich zur Verfügung gestellt werden. Diese Drittanbieter können eigene Cookies setzen, z.B. um die Nutzeraktivität zu verfolgen oder ihre Angebote zu personalisieren und zu optimieren.
Diese Webseite verwendet Cookies, um Besuchern ein optimales Nutzererlebnis zu bieten. Bestimmte Inhalte von Drittanbietern werden nur angezeigt, wenn die entsprechende Option aktiviert ist. Die Datenverarbeitung kann dann auch in einem Drittland erfolgen. Weitere Informationen hierzu in der Datenschutzerklärung.
Kommentar hinzufügen
Die Felder Name und Kommentar sind Pflichtfelder.