Zum Glück gibt es Aktien!
Wer nichts wagt, hat schon verloren.
 

Gerds Blog

Foto: Simon Haufe

 

 





18.03.2023

Sinn und Unsinn von Aktienrückkäufen

Es gibt Aktiengesellschaften, die kaufen ihre eigenen Aktien; in Deutschland zum Beispiel Siemens und Deutsche Bank. Das wird Aktienrückkauf oder Kapitalausschüttung genannt. Warum wird das gemacht? Neben der Zahlung von Dividenden ist es eine Möglichkeit, Geld an die Aktionäre fließen zu lassen. Die Wirkungsweise ist zum einen direkt, in dem diese Aktien den Aktionären abgekauft werden und indirekt, in dem der Kurs der Aktien durch die zusätzliche Nachfrage steigt. Zudem kann der Rückkauf eigener Aktien die Erfolgskennzahlen des Unternehmens verbessern, indem Gewinn und Dividendenvolumen auf weniger umlaufende Aktien gerechnet werden. Weniger Aktien? Dieser Effekt tritt ein, wenn die gekauften eigenen Aktien gegen das Eigenkapital ausgebucht werden. Dieser Vorgang ist das Gegenteil einer Kapitalerhöhung.
Und damit sind wir schon bei möglichen Kritikpunkten: Das Eigenkapital der Gesellschaft sinkt mit den Aktienrückkäufen und dadurch wird der Risikopuffer kleiner. Da Risiken überall lauern können, wie wir gerade wieder mit dem Zusammenbruch einer Bank aus Kalifornien beobachten, ist ausreichendes Eigenkapital wichtig, um Krisen resilient zu überstehen.
Weiter können Aktienrückkäufe dem Beobachter zeigen, dass der Vorstand kaum attraktive Investitionsmöglichkeiten im eigenen Unternehmen sieht, was an Ideenlosigkeit oder an mangelndem Vertrauen in das eigene Geschäftsmodell liegen kann.
Statt eigene Aktien zu kaufen, könnten auch Schulden zurückgezahlt werden. Das spart Kosten und verringert die Abhängigkeit von Banken. Aber das ist vermutlich „Old School“.
Besonders markante Aktienrückkauf-Programme gibt es in USA. McDonalds zum Beispiel hat dadurch kein positives Eigenkapital mehr. Auf der Passivseite der Bilanz stehen nur noch Schulden. Wenn das mal gut geht …

Admin - 10:30:53 @ Gerds Blog | Kommentar hinzufügen